28. November 2021
In der Wahl unserer Lebensmittel stecken enorme Möglichkeiten, die Klimakrise sowie unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Die globale Nahrungsmittelproduktion – so wie sie heute betrieben wird – bedroht das Klima und ganze Ökosysteme. Sie zählt zu den bedeutendsten Verursachern von Treibhausgasemissionen und des Verlusts biologischer Vielfalt und verursacht 70 % der Frischwassernutzung.
In gemeinsamer Mission haben 37 Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt und aus verschiedenen Fachbereichen wie Landwirtschaft, Klimawandel oder Ernährung über drei Jahre hinweg die bestehenden wissenschaftlichen Daten zu Gesundheit, Ernährung und Umwelt ausgewertet, um einen nachhaltigen (Welt-) Ernährungsplan zu entwickeln. Das Ergebnis der EAT-Lancet-Kommission* ist der erste Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll und mit dem es möglich wäre, eine steigenden Weltbevölkerung von prognostiziert 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 zu ernähren.
Das Fazit der "Planetary Health Diet": Im Mittelpunkt unserer Ernährung sollten pflanzliche Lebensmittel, wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide/ Vollkornreis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Nüsse und Saaten (pflanzliches Protein) sowie pflanzliche Fette stehen. Der Ernährungsplan muss nicht komplett vegan oder vegetarisch umgesetzt werden, aber Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier (tierisches Protein) sollten nur selten auf dem Speiseplan stehen. Und auch Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt etc.) sollten wir maßvoll verzehren.
In Zahlen ausgedrückt sieht die Empfehlung der Planetary Health Diet bei einer täglichen Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien wie folgt aus:
1. Kohlenhydrate
2. Proteinquellen
3. Fette
4. Zugesetzter Zucker
Vergleicht man die Verzehrmengen in Deutschland mit den Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission (siehe unten) wird deutlich: Wir essen immer noch zu wenig Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen/Saaten (hier sollte die Verzehrmenge doppelt so hoch sein!) und dafür immer noch zu viel Zucker und rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm).
Wenn wir hingegen pflanzliche Lebensmittel in den Mittelpunkt unserer Ernährung stellen und zudem noch darauf achten, dass diese aus der Region kommen, dem saisonalen Angebot entsprechen und nachhaltig produziert sind, tun wir nicht nur unserer Gesundheit etwas Gutes, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag, um unseren Planeten zu schützen.
Quelle: EAT-Lancet Commission on Healthy Diets from sustainable Food systems, The Lancet 2019
* Die EAT-Lancet-Kommission ist eine Kooperation zwischen der Nichtregierungsorganisation EAT und „The Lancet“, einer der führenden medizinischen Fachzeitschriften. EAT ist eine globale Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Norwegen, die von der Stordalen Stiftung, dem Stockholm Resilience Centre und dem Wellcome Trust gegründet wurde, um eine Ernährungswende zu beschleunigen. Ihre Vision ist, ein faires und nachhaltiges globales Ernährungssystem für gesunde Menschen und einen gesunden Planeten zu schaffen, das niemanden zurücklässt.